Nähen

Rocktutorial für den perfekten Jerseyrock

Ich hab euch ein Rocktutorial versprochen und hier kommt eines. Es ist die einfachste Möglichkeit, einen Jerseyrock zu nähen, der auf jeden Fall toll zu eurem Körper passt und sich wunderbar trägt.

Ich habe mittlerweile fünf dieser Röcke und bin immer wieder sehr zufrieden mit dem Tragekomfort und der Größe.

Was ihr dafür braucht ist ca. 130 cm Jerseystoff. Nehmt den mitteldicken oder Dicken anstelle des dünnen Jerseys. Die Länge ist abhängig von eurer Körpergröße. Bei mir sind 60 cm ausreichend, um das Knie ganz knapp zu verdecken. So mag ich sie am liebsten.

Jetzt zu den Maßen

Ihr messt euren Umfang an der Stelle aus, an der der Rock später getragen wird. Das ist etwas unterhalb der Taille. Dann dividiert ihr diesen Wert mit 6, denn ihr werdet insgesamt sechs Paneele machen.Messen des Umfangs

Ganz wichtig: Keine Nahtzugabe dazu addieren. Jersey ist ein dehnbares Material und mit Nahtzugabe fällt euch der Rock nachher von der Hüfte.

Jedes Paneel ist ein Trapez. Die untere Breite sollte mindestens 2-mal eurem 1/6 Umfang entsprechen. Dann erhaltet ihr eine A-Linie, die gut absteht. Wenn ihr den dreifachen Wert nehmt, dann schwingt der Rock wundervoll. Das ist aber Geschmackssache.berechnen der Paneele

Die beiden Bilder unten zeigen links einen Rock mit 2-fachem Wert und rechts einen mit 3-fachem Wert zum Vergleich.

Zuschnitt

Nun da ihr euer Idealpaneel berechnet habt, könnt ihr die sechs Paneele zuschneiden. Achtet dabei auf den Fadenlauf. Bei Jersey könnt ihr ohne Probleme die Richtung um 180° drehen. Bei Kord geht das nicht, denn die Stoffrichtung kann hier zu unterschiedlicher Helligkeit führen.ZuschnittIch mach mir immer aus Papier eine Vorlage, mit der ich die Paneele ausschneide.

Zuschnitt mit Vorlage

Zusammennähen

Wenn ihr alle Paneele habt, dann könnt ihr sie rechts auf rechts aufeinander nähen.Paneele zusammennähen

Anschließend bringt ihr oben entweder einen Bündchenstoff oder ein Gummibund an.Bündchen annähen

Noch ein Tipp: Ihr braucht Jersey nicht versäubern, denn er franst nicht aus. Ich lasse alle meine Jerseys unversäubert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Nahtzugabe dadurch schön flach liegt.

Und das war es auch schon. So erhaltet ihr in Null-Komma-Nix einen tollen Jerseyrock. Wenn ihr wollt könnt ihr diesen noch besticken, mit Siebdruck beschichten oder sonst wie verzieren.

#Creadienstag #HoT #DD

10 Gedanken zu „Rocktutorial für den perfekten Jerseyrock

  1. Ach, das klingt absolut machbar 🙂 Ich mag zwar lieber, wenn Röcke aus nur zwei Teilen besteht statt aus diversen Paneelen, aber vielleicht ist das mal eine gute Alternative. Mein kritischster Punkt ist immer oben, damit es gut hält, nicht leiert, nicht rutscht etc. Vielleicht probiere ich das einfach mal demnächst aus. Probieren geht über Studieren oder so. DAnke für die Anleitung.
    LG. Susanne

    1. Liebe Susanne,

      ja oben ist häufig schwierig. Ich hab da jetzt so einige erfahrungen gemacht und mit Bündchenstoff geht es z.B. nicht. Der ist viel zu locker. Ich nähe immer ein Gummiband an. Vielleicht sollte ich das auch nochmal zeigen.

      LG Mareike

  2. Liebe Mareike,
    nachdem ich neulich ganz auf die Schnelle Deinen so wunderschönen bestickten Rock bestaunt habe (hier herrscht grad „Land unter“ mit Aussicht auf Besserung…), wollte ich eigentlich schon kommentieren, nun halt heute. Die Idee mit den Paneelen gefällt mir. Meine bisherigen Jerseyröcke fand ich nicht so toll, am besten waren noch die aus reinem Bündchenstoff. Bei geraden Jerseyröcken ist mir das zuviel um die Taille und geschwungen haben die Röcke auch nicht – da könnte ich ja echt Deine Rockidee ausprobieren. Hast Du ein Futter drunter? Denn meist schlüpft der Jersey ja auch hoch…
    Danke für die Idee und das genaue Vorstellen!
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Liebe Ines,

      nein, kein Futter. Ich nehme extra den mitteldicken oder dicken Jersey. Durch die Menge an Stoff wandert der Rock nicht hoch. Und wenn Du unter 3x 1/6 Umfang nimmst, dann schwingt er fast wie ein Tellerrock. Bündchenstoff ist bei mir meist zu locker. in der Taile und auch etwas sehr dick. Das beult dan das Shirt drüber. Ich verwende da lieber Gummiband.

      LG Mareike

  3. Schöne Anleitung 🙂 Ich hab seit meinen Nähanfängen eine leichte Jersey-Phobie, oder ein Trauma – wie auch immer man das nennen mag 😀 Jedenfalls habe ich immer einen heiden Respekt vorm Nähen mit Jersey gehabt. Jetzt mag ich mich mal wieder dran trauen und gestern ganz spontan erfolgreich meinen ersten einfachen Rock fertig gestellt. Nach deinem Schnitt werde ich das dann auch ganz bald mal probieren. Vielen Dank für die Anleitung!
    Liebe Grüße,
    Ronja

    1. Liebe Ronja,

      so toll meine Nähmaschine auch ist, sie ist keine Overlock. Und daher tut sie sich bei Jersey auch schwer. Daher nähe ich meine Paneele mittlerweile immer mit der Hand und dickem Garn zusammen. Außen setze ich dann noch von Hand eine gesteppte Naht. So liegt die Nahtzugabe besonders flach.
      Nur mit einer Overlock würde ich mich nochmal mit einer Maschine an Jersey wagen.
      Letzendlich dauert es nicht so lange, die Paneele mit der Hand zu nähen. Und meist sitze ich dabei draußen.

      LG Mareike

  4. Liebe Mareike,
    dein Rock sieht klasse aus…und die Anleitung ist auch super vor allem klingt das mit 4 Paneelen auch sehr machbar…. . Na mal sehen in nächster Zeit wird es hier etwas stressiger aber wer sagt den eigentlich das man im Winter keine Röcke nähen kann?

    Liebe Grüße die Nähbegeisterte 🙂

    1. Liebe Nähbegeisterte,

      da hast Du völlig recht. Und nähen soll ja immer noch Spaß machen und nciht in Stress ausarten. Da ich meine Röcke immer von hand näe, ist es bei mir sowieso entspanntes slow-sewing.

      LG Mareike

  5. Ah, das ist ja wirklich ganz einfach. Aber dass Du alle Deine Röcke mit der Hand nähst, ich staune. Ich nehm mir schon Zeit für Meditatives (Stricken, Häkeln, z.B.), aber bislang (noch) nicht zum Nähen mit der Hand. Danke für die ausführliche Anleitung, wird jedenfalls ausprobiert! lg, Gabi

    1. Liebe Gabi,

      das liegt natürlich hauptsächlich daran, dass ich keine Overlock habe. Aber da ich die Röcke eh meist mit der Hand besticke, ist es nur konsequent, den Rest auch von Hand zu erledigen.
      Pro Jahr entstehen bis jetzt allerdings nur zwei Röcke, von denen einer sehr aufwendig ist.

      LG Mareike

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